Schöftland 3 gegen Rupperswil 1

Nach den zuletzt drei gewonnenen Punkten gegen Spreitenbach gingen wir motiviert nach Rupperswil. Das wichtigste war natürlich der Umstand, dass Przemek (C9) wieder einmal mit von der Partie war. Mit Patrick (C7) und mir (D5) war unsere Mannschaft komplett. Der Tabellendritte aus Rupperswil trat mit Markus Aumiller (C10), Phillipp Baldinger (C10) und mit Christian Brändli (D5) an. In der Vorrunde mussten wir dieses Spiel leider Forfait geben. Nun mussten wir versuchen zu punkten.

 

 

Allerdings herrschte zu Beginn in der Garderobe bei uns Schöftler ziemlich viel Aufregung!! "Kurva, Kurva" - tönte es aus polnischem Munde. "Ich habe vergessen...." Soso, was hatte denn unser lieber Przemek vergessen? Seinen Schläger?? Oh nein, viel schlimmer. "Ich so nicht kann spielen! Kurva! Gehen nicht!" Ja, zum Donnerwetter, was fehlt denn? "Ich habe vergessen Turnhose! Kurva, war heute spät dran und ich vergessen. Ich nicht kann spielen". 

"Aber hallo! "Dann spielst du halt in deinen (sexy) Unterhosen" meinten darauf hin Patrick und ich. Mit seinen sportlichen Unterhosen mit zwei Streifen auf der Seite sah diese Unterwäsche auf alle Fälle nicht so schlecht aus. Sie war etwas eng anliegend..... aber eben, so schlecht sah sie nicht aus, diese Unterhose! "Nein, ich kann nicht spielen, so ich nicht spiele!" tönte es nun leider ganz entschieden von unserem Leistungsträger. "Na bravo", dachte ich, "jetzt wird es schwierig zu punkten". Przemek hatte seine Jeans schon wieder angezogen....... Das darf doch nicht wahr sein. Der meinte das offenbar ernst, wegen dieser Lappalie nicht antreten zu wollen! Nun gingen mir die verschiedensten Gedanken durch den Kopf! Würde der Przemek auch so reden, wenn weibliche Zuschauer anwesend wären oder hatte er Angst, es könnten weibliche Zuschauer anwesend sein? Das würde bedeuten: weibliche Zuschauer auftreiben oder sonst weibliche Zuschauer "entfernen". 

Da meldete sich Patrick. Weil er bei seinen Eltern übernachtet hat er sein Pyjama dabei! Mann, was für ein Glück. "Przemek, für zwanzig Franken zerschneiden wir meinen Nachtanzug...." "Nein, nein! Ich so nicht kann spielen" tönte es aber weiterhin aus der polnischen Ecke! "Hoppla, in solchen Extremsituationen lernt man also seine Freunde kennen", dachte ich. "Man(n) ist also auch noch eitel"! 

Jetzt musste eine gute Lösung her. Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit..."Fahr nach Schöftland zurück mit meinem Auto und hol im Kasten im Geräteraum der Turnhalle eine neue Hose, falls ich nicht bei den Rupperswilern eine Hose auftreiben kann oder in der Fundgrube des Abwarts nicht eine Hose zu finden ist", meinte ich zu Przemek. "Nein, dann ich fahre gleich nach Hause und hole dort eine Hose"! "Puhh, kompliziert ist unser Przemek also auch noch...komplizierter Name - passt ja einfach alles zusammen" huschte es mir durch den Kopf, während dem ich in die Halle zu den "Rupperswilern" spurtete. " Ja, dann spielt er halt in den Unterhosen" lachten diese und in Gedanken holten sie vermutlich schon ihre "Handys" raus, um den Przemek gebührend in der Halle zu empfangen. Zum Glück war Axel da und zum Glück hatte Axel eine zweite Turnhose in seiner Tasche, die er bereitwillig Przemek zur Verfügung stellte. Oh Mann, ich hätte Axel umarmen können, liess es aber aus Zeitmangel bleiben und eilte zurück zur Garderobe, um Przemek von seinen Problemen erlösen zu können. Uff, der Abend war gerettet......

 

Nun aber zurück zur Spiel - Berichterstattung:

Markus Aumiller hat in Patrick eine Art Angstgegner. Gemäss Patrick konnte Markus noch nie gegen ihn gewinnen. So ging unser Antitopspieler mit einem guten Gefühl in dieses Match. Tatsächlich war das Spiel dann sehr ausgeglichen, doch konnte an diesem Abend Markus knapp gegen Patrick gewinnen (8,8,-12,9). Ich verlor knapp im fünften Satz gegen Philipp (10:12). Einzig Przemek siegte in vier Sätzen gegen Christian Brändli. 

Patrick konnte gegen den zweiten C10 Spieler, Philipp, dann mit seinem unangenehmen Antitop-Spiel in vier Sätzen gewinnen. Ich gewann über fünf Sätze nach einer kurzen heftigen Diskussion mit Christian meine zweite Partie, sodass wir nun mit 3:2 in Führung lagen.

Przemek war unterdessen in einer sehr umstrittenen Begegnung mit Markus verstrickt. Die ersten beiden Sätze gingen nach Schöftland (5,8). Dann stellte Markus geschickt sein Spiel um. Er versuchte mit kurzen Bällen die gefährlichen Topspins vom Przemek zu unterbinden, was ihm schliesslich auch gelang! Die Sätze drei bis fünf wurden nach Rupperwil gebucht (9,7,7), sodass vor dem Doppel ein 3:3 Unentschieden bestand.

Nun mussten wir wiederum entscheiden (siehe Matchbericht "Schöftland gegen Spreitenbach"), wer von uns das Doppel spielen sollte. Angriffspiel mit Antispinspiel kombinieren oder Angriff/Angriff zusammen agieren lassen? An diesem Abend musste ich mich entscheiden. Przemek wollte sich nicht äussern, Patrick hätte gerne gespielt.... und ich "durfte" dann also entscheiden. Diesmal entschied ich mich für Angriff/Angriff, das hiess konkret: Przemek spielt mit mir oder ich mit ihm. Die beiden guten Angriffsspieler auf Rupperswiler Seite liessen bei mir Zweifel aufkommen, ob Patrick spielen sollte. Seine Aufschläge sind im Doppel für den Partner häufig ungünstig, weil die Gegner, wenn sie angreifen können, sehr häufig das Spieldiktat sofort übernehmen können.

Im ersten Satz gingen Przemek und ich dann herrlich unter. Mit 11:3 wurden wir so richtig abgefertigt.... Hmm, war meine Entscheidung doch nicht richtig? Im zweiten Satz gewannen wir dann immerhin mit 11:8. Uff - der Entscheid war also doch nicht soooo falsch.

Nun folgte ein Krimi der Sonderklasse. Der dritte Satz ging in die Verlängerung - und zwar in eine sehr lange Verlängerung. Mit 23:21!! konnten wir diesen Durchgang für uns entscheiden. Das Spiel wogte hin und her. Beide Parteien griffen an, nützten Schwächen aus um dann wieder dumme Fehler zu machen - Przemek verlor einmal ein wenig mir gegenüber die Nerven, nachdem ich bei Satzbällen einige aus seiner Sicht leichte Topspins vergab - dabei hatte er offenbar vergessen, dass er bei etwa 12:11, 14:13 selber ganz "dumme" Fehler machte (zumindest aus meiner Sicht!) und den Satz nicht nach Hause brachte.... Auf alle Fälle hatten wir intern ein kleines Gewitter zu überstehen (ob die Rupperswiler mit ähnlichen internen Problemen zu kämpfen hatten ist mir nicht bewusst) - doch trotz leichter Disharmonie konnten wir also den dritten Satz gewinnen!

Im vierten Umgang wurde es ähnlich spannend. Wir lagen immer etwas zurück (so habe ich es zumindest in Erinnerung), mussten auf 10:10 aufholen und .... gewannen dann tatsächlich mit 14:12 diese wichtige Doppelpartie. Wir führten nun also mit 4:3 und zumindest ein Unentschieden lag für uns in Reichweite.

Meine letzte Partie ging klar gegen Markus verloren (-5,-10-4). Dafür gewann Przemek schön in drei Sätzen gegen Philipp. 

Patrick hatte es nun noch in der Hand, mit einem Sieg gegen Christian die Partie zu unseren Gunsten zu entscheiden. Doch für Patrick ist es schwierig gegen Spieler zu gewinnen, wenn er selber das Spiel machen muss. Ihm liegen Spieler, welche mit Topspins zu punkten versuchen und dann gegen seinen Antitopbelag in Schwierigkeiten geraten. Christian selber ist aber ein Spieler der nicht allzu häufig angreift - und so entwickelte sich dieses Match zu einer Schupf-Konterschlacht mit vielen langen Ballwechseln. Schnelle Schupfbälle, gestossene, "gedrückte" Bälle mit Antitop, links - rechts verteilte Konterbälle, immer wieder mal ein eingestreuter Netzball - so verlief diese Partie über vier Sätze mit einem glücklichen, zufriedenem Sieger auf ..........Rupperswiler Seite! 15:13, 11:4, 7:11 und dann 11:9 (trotz einiger Netzbälle von Patrick) brachte den Sieg für Christian.

Spielstand am Schluss: 5:5, 20:21 in den Sätzen für uns, Ballpunkte: 404:405 gegen uns... ja, diese Partie war ausgeglichen.

Aus meiner Sicht trennten wir uns mit einem leistungsgerechtem Unentschieden. Zwei weitere Punkte gegen den Abstieg. In unserer Gruppe bleibt es gegen das Tabellenende spannend!

 

 

Last modified on Freitag, 26 Januar 2018 13:05

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